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09.09.2021

Urlaub: Kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit

Der erste Urlaub seit Langem

Im August dieses Jahres war ich zwei Wochen im Urlaub in meiner Heimat Bari in Apulien. Dort habe ich die Hitze, die Sonne, das Meer, das leckere Essen, die Familie und alles, was man typischerweise mit Italien verbindet, in vollen Zügen genossen.

Während meines Aufenthalts in Italien habe ich mir das erste Mal seit 1,5 Jahren wirklich freigenommen. Ich habe keine Kurse gegeben, keine Anfragen beantwortet und einen Digital Detox gemacht. Mein Handy war häufig aus und alle Benachrichtigungen auch. Ich konnte richtig durchatmen.
Sicherlich bringt die Selbständigkeit es mit sich, dass man – nach dem Motto „selbst und ständig“ – viel arbeitet und entweder für eine gewisse Zeit ganz auf Urlaub verzichtet oder auch im Urlaub weiterarbeitet. Allerdings hat mir mein eigener Urlaub und die schwierige Rückkehr in den Alltag (mehr dazu weiter unten im Text) die Wichtigkeit von Atempausen vor Augen geführt und mich dazu motiviert, mehr zum Thema recherchieren. Daraus habe ich für mich eine Reihe von Tipps und Remindern zusammengestellt, die ich mit dir teilen möchte.

Viel Spaß beim Lesen!

Urlaub kann dein Leben retten

Unser Alltag ist oft durchgetaktet und wird von zahlreichen beruflichen und privaten Verpflichtungen bestimmt, deshalb ist es wichtig, sich regelmäßige Auszeiten zu nehmen und die Batterien aufzuladen: Studien zufolge werden im Urlaub Stresshormone im Körper abgebaut und stressbedingte Beschwerden wie Kopf-, Rücken- und Bauchschmerzen gehen zurück. Langfristig kann uns regelmäßiger Urlaub sogar buchstäblich das Leben retten: Eine amerikanische Langzeitstudie fand heraus, dass das Risiko für einen Herzinfarkt bei Menschen, die sich regelmäßig eine Auszeit nehmen, um 32 Prozent (bei Männern) bzw. 50 Prozent (bei Frauen) geringer ist, als bei denjenigen, die nur selten Urlaub machen.

Aber nicht nur für die Gesundheit zahlt sich der Urlaub aus, erholte Mitarbeiter sind auch produktiver, konzentrierter und kreativer – so profitiert auch unsere Arbeit von regelmäßigem Urlaub. Dabei ist es übrigens umstritten, ob es besser ist, einen möglichst langen oder mehrere Kurzurlaube zu machen, für beides gibt es gute Argumente. Was auf keinen Fall klappt: sich auf Vorrat zu erholen. Ein längerer Urlaub ist leider kein Garant für länger währende Erholung, der Alltag holt uns in beiden Fällen ähnlich schnell wieder ein. Deshalb sollte man Erholung nicht nur auf die Urlaubszeit beschränken.

Frau entspannt sich in einer Haengematte auf einem Patio umgeben von Palmen

Denn wer nur im Urlaub loslässt und im Alltag einem konstant hohen Stresspegel ausgesetzt ist, kann eine unschöne Überraschung erleben… Vielleicht kennst du das auch: Der Urlaub ist endlich da, aber sobald die Anspannung nachlässt, liegt man mit Magenschmerzen oder einer fiesen Erkältung im Bett. Während der Körper die Symptome bei Stress unterdrückt, schlägt er dann im Urlaub zurück. Damit man den Urlaub auch wirklich genießen kann, sollte man also auch im Alltag das Stresslevel senken.

Die besondere Zeit seit Covid

Auszeiten in den Alltag zu bringen, war besonders in der Coronazeit eine Herausforderung. Der Stresspegel nahm durch Home Schooling und Home Office noch zu, dazu kam die allgemeine Unsicherheit oder sogar die Angst um den eigenen Job. Da ist es kein Wunder, dass sich im März 2021 42 Prozent der Deutschen stark oder sehr stark von der Corona-Situation belastet fühlten.

Und während die Belastung stieg, sank gleichzeitig die Möglichkeit für Erholung im Alltag: Treffen mit Familie und Freunden waren kaum möglich, Restaurants geschlossen, Freizeitaktivitäten stark eingeschränkt. Und Reisen sind in dieser Zeit eine ganz eigene Herausforderung: Quarantäne, Einreisebestimmungen und Co tragen leider nicht wirklich zur Entspannung bei.

Wie also Erholung und Abstand vom Alltag gewinnen, wenn Reisen nicht möglich ist?

Wenn Verreisen nicht geht

Die gute Nachricht: Man kann sich laut Studien zu Hause genauso gut erholen wie auf Reisen, mitunter sogar besser, denn man spart sich den Pack- und Reisestress und schläft im eigenen Bett am besten. Man muss also zur Entspannung nicht in die Ferne schweifen.

Damit der Urlaub zu Hause gelingt, sollte man aber einiges beachten: Laptop und Diensthandy bleiben aus, damit es mit der Entspannung klappt und man wirklich Abstand vom Arbeitsalltag gewinnen kann.

Außerdem sollte man sich kleine Highlights für den Urlaub planen: Ausflüge in die Natur oder ins Museum, ein Besuch im Restaurant… zum Glück gibt es seit dem Sommer ja wieder mehr Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung ;)

Die Urlaubszeit ist auch eine gute Zeit, um sich wieder auf seinen Körper zu besinnen und bewusst etwas für Körpergefühl und Wohlbefinden zu tun. Sportarten wie Yoga und Pilates helfen nicht nur dabei, den Körper zu stärken, sondern insgesamt besser auf ihn zu hören und das eigene Bedürfnis nach Entspannung rechtzeitig zu erkennen und zu erfüllen. Damit ist man auch langfristig besser gegen Stress und die daraus resultierenden Beschwerden gewappnet.

Im Urlaub wie im Alltag gilt übrigens: Vorfreude ist die schönste Freude! Schon die Vorfreude auf einen Urlaub oder eine besondere Aktivität wirkt sich positiv auf unser Stresslevel und die allgemeine Zufriedenheit aus. Wer sich das zu Herzen nimmt und sich kleine, regelmäßige Highlights setzt, bleibt auch auf Dauer entspannt.

Aber auch wenn du gerade noch nicht den nächsten Urlaub planst, auf den du dich freuen kannst, habe ich dir ein paar Tipps zusammengestellt, um dir nach dem Urlaub die Rückkehr in den Alltag zu erleichtern.

Frau ist im Museum und schaut sich ein Bild an

Tipps für die Rückkehr in den Alltag

Genau diese Rückkehr ist mir dieses Mal extrem schwergefallen. Ich kam nicht nur von 40 Grad und Sonne zurück ins verregnete, 17 Grad kühle Köln, sondern fühlte ich mich in den Tagen direkt danach durch die Arbeit etwas überfordert. Mein Alltag startete wieder von 0 auf 100:  Handy, E-Mails, Internet, Kurse und dazu keine Familie, keine Sonne und kein Strand....

Was ich daraus gelernt habe? Am besten erlaubt man sich einen graduellen und sanften Übergang in den Alltag. Anstatt direkt wieder durchzustarten, sollte man sich nach Möglichkeit noch ein paar freie Tage zu Hause gönnen, bevor man wieder ins Büro geht. So kann man wieder richtig ankommen, sich akklimatisieren und entspannt auspacken, einkaufen und sonstige praktische Dinge erledigen.  

Wenn es mit der Arbeit wieder losgeht, sollte man sich am besten mindestens den ersten Tag im Kalender blockieren. So hat man Zeit, alle E-Mails durchzugehen und weitgehend ungestört die Arbeit für die nächste Tage zu organisieren.

Die ersten Tage sind auch eine gute Gelegenheit für die ein oder andere Kaffeepause mit den Kollegen. Urlaubserlebnisse sind immer ein positives Gesprächsthema und deine sozialen Kontakte zu pflegen, erleichtert dir die Rückkehr an den Arbeitsplatz.

Und selbstverständlich sollte man - auch im Alltag aber besonders nach dem Urlaub - lange Arbeitstage und Überstunden wenn möglich vermeiden, denn sonst gerät der Urlaub sehr schnell in Vergessenheit und man hat schon nach ein paar Tagen den Eindruck, die Auszeit wäre viel zu schnell vergangen und insgesamt zu kurz gewesen.

Kollegen machen eine frohliche Kaffee Pause zusammen

Und vielleicht kannst du ja auch aus jedem Urlaub etwas Inspiration und ein paar gute Vorsätze mit in den Alltag mitnehmen, denn regelmäßige kleine Auszeiten tragen dazu bei, dass wir auch langfristig ausgeglichener sind. Dabei ist alles erlaubt, was guttut: Ob jeden Tag 20 Minuten im Park oder am Rheinufer zu spazieren, wieder regelmäßig Sport zu machen oder endlich wieder mehr Zeit für die eigenen Hobbies zu finden und das Malmaterial aus dem Keller abzustauben und ins Wohnzimmer vor das Fenster zu stellen. 

Das Beste, das man für das Gemüt und Befinden machen kann, ist, das Leben so zu gestalten und den Alltag so zu bewältigen, dass man nicht nur auf den nächsten Urlaub wartet, um wieder aufzutanken und sich Zeit für sich zu nehmen.

Sicherlich war dieser Sommer in Deutschland wettertechnisch nicht der einfachste, um die Freizeit vielfältig zu gestalten und auch der sommerliche Vitamin-D-Boost ist weitgehend ausgeblieben, deshalb hoffe ich, dass dir dieser Artikel trotzdem etwas Inspiration gebracht hat.
Und man kann ja noch auf einen sonnigen, goldenen Herbst hoffen...

 

Quellen:
Photo by Jared Rice on UNSPLASH
Photo by Pauline Loroy on Unsplash
PHOTO2: DE.FREEPIK.COM
https://www.impulse.de/management/selbstmanagement-erfolg/erholung-urlaub/4002724.html
https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/urlaub-reise-ausland/urlaub-balkonien-246028
https://www.stern.de/wirtschaft/job/endlich-urlaub--wie-viele-tage-wir-zum-erholen-brauchen-und-das-gefuehl-in-den-alltag-retten-8822568.html
https://www.zeit.de/arbeit/2019-08/stress-alltag-urlaub-entspannung-ilona-buergel
https://www.tk.de/resource/blob/2110282/b29ce214ce99faeb212a980d511da37e/kernaussagen-forsaumfrage-belastung-durch-corona-2021-data.pdf
https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/urlaub-reise-ausland/urlaub-zurueck-alltag-246016
HTTPS://WWW.RND.DE/REISE/URLAUB-IN-CORONA-ZEITEN-MEHR-STRESS-ALS-ENTSPANNUNG-JEDE-FUENFTE-PERSON-LAUT-STUDIE-NICHT-GUT-ERHOLT-M3KLKEIHN7A46YJSWSDTU45V7I.HTML

Valeria Perrellis Porträt  lächelnd schwarz weiß

Hi, ich bin Valeria Perrelli, Pilates Trainerin, Polestar Practicioner of Pilates Studio und Inhaberin des Ora Pilates Studios.

Durch Pilates möchte ich Menschen die Bedeutung und Heilkraft bewusster Bewegung näherbringen. Es geht dabei nicht um das Erreichen von Mainstream-Schönheitsidealen, sondern um Körpergefühl, Kraft und Wohlbefinden.
Ganz unabhängig von Alter und körperlichen Voraussetzungen kann jeder von Pilates profitieren – besonders im Personal Training.

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